Protagonis GmbH & Co. Kg. und Antagon Coorporation werfen sich gegenseitig Betrieb-Sabotage vor; Angestellte stellen impertinente Forderungen

Morgen Nachmittag beginnt der von den beiden einflussreichsten Pro- und Antagonist:innenfirmen initiierte Gerichtsprozess am EuGH (Europäischen Gerichtshof), bei dem die Protagonis GmbH & Co. Kg. – die weltweit erfolgreichste Protagonist:innen-Firma – und die unter den bestehenden Antagonist:innenfirmen führende Antagon Coorporation gegeneinander vor Gericht ziehen werden.

Die beiden Unternehmen, die einander der Sabotage des jeweils anderen beschuldigen, haben im Sommer des letzten Jahres Anklage gegeneinander erhoben und tragen den Prozess nun auf höchster Ebene der Legislative aus.

Konkret gehe es laut einer Sprecherin des EuGH darum, dass die Protagonis GmbH & Co. Kg. letzten Dezember begonnen haben soll, die in der Antagon Coorporation angestellten Antagonist:innen „gegen ihre Arbeitgeber:innen aufzustacheln“, wie es die Anwält:innen der Antagon Coorporation ausdrücken; einige der in der Antagon Coorporation beschäftigten Antagonist:innen (die Todesser und Graf Dracula) seien von der Protagonis GmbH & Co. Kg ermutigt worden, statt ihrer schwarzen Roben auch ab und an gemusterte Hemden und farbige Bermuda-Shorts zu tragen und sich somit ihren strikten Bekleidungsvorgaben zu widersetzen.

Die Antagon Coorporation habe infolgedessen einen von den Antwält:innen der Protagonis GmbH & Co. Kg. als „kindisch und ungerechtfertigt“ bezeichneten „Racheakt“ gestartet und sämtliche in der Protagonis GmbH & Co. Kg. angestellten SeKaMäGuDumHi-Protagonisten (Fachbegriff für ‚Selbstlose, kampferprobte, männliche, gutaussehende, durchtrainierte, meist eine Hauptrolle innehabende Protagonisten‘, kurz ‚Ehrenmänner‘) dazu angestiftet, das Paradigma ‚Held-rettet-hilflose-Frau‘ umzukehren und sich künftig selbst von weiblichen Hauptfiguren retten zu lassen, anstatt diese immerzu zu retten. 

Besagte Vorfälle haben in weiterer Folge in beiden Firmen zu massiven Problemen mit anderen Angestellten geführt, welche sich – inspiriert vom Ungehorsam ihrer jeweiligen Kolleg:innen – mit diversen Forderungen an die Firmenleitungen gewandt haben.

So hätten in der Protagonis GmbH & Co. Kg. sämtliche Superheld:innen Schmerzensgeld für ihre aus den ununterbrochenen Weltrettungsmissionen resultierenden Burnouts verlangt, Wiki habe aufgrund einer Ideenblockade um eine dreimonatige Auszeit angesucht und James Bond habe reklamiert, des Alkohols, ob geschüttelt, gerührt, oder beides, nun vollends überdrüssig geworden zu sein und auf das Recht gepocht, künftig heiße Schokolade trinken zu dürfen.

In der Antagon Cooropration sieht die Lage laut einem Sprecher der firmeninternen PR-Abteilung nicht rosiger aus: Lord Voldemord habe einen immensen Gehaltsaufschlag für eine schönheitschirurgische Nasenoperation zwecks eines menschlicheren Erscheinungsbildes verlangt, Sauron habe beanstandet, es sei nicht fair, dass er selbst nur ein Auge besitze, während die meisten anderen Antagonist:innen über zwei Stück verfügen würden, und Captain Blackbeard habe wegen des Schnupfens, an welchem er aufgrund des permanent feuchten britischen Klimas seit dem Beginn seiner Beschäftigung in der Antagon Coorporation leide, Urlaub für eine Erholungsreise in der Karibik verlangt.

Sowohl die Protagonis GmbH & Co. Kg., als auch die Antagon Coorporation weisen jegliche gegenseitig vorgebrachten Vorwürfe für Sabotage zurück; man sei sich keiner Schuld bewusst, habe ausschließlich das Wohl der Angestellten im Sinne gehabt und sei in keinster Weise bereit, Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die Personalmanagementleitung der Konkurrenz inkompetent sei.

Wie sich die Lage weiterentwickeln wird, sei gegenwärtig schwer abzuschätzen, so ein Rechtswissenschaftler im Gespräch mit der Zeitungsente. Der morgige Gerichtsprozess werde jedoch höchstwahrscheinlich Anhaltspunkte dafür geben, welche der beiden Firmen erfolgreich aus dem Rechtsstreit hervorgehen wird.