Erfreuliches aus der Matrix*

Maschinen und Algorithmen stellen Pläne zur Vernichtung der Menschheit aufgrund von Einfallslosigkeit, Angst vor einem Blackout und zu hohem bürokratischem Aufwand ein

Gestern Nachmittag, 15:53, verkündete der IVMA (Internationaler Verein von Maschinen und Algorithmen), dass die digitale Seite bis auf Weiteres sämtliche Pläne zur Vernichtung der Menschheit eingestellt habe. Die Gründe, so ein abtrünniger Suchalgorithmus von Google, welcher als Pressesprecher der digitalen Organisation fungiert, seien divers; man befürchte einerseits, dass der Vernichtungsschlag gegen die Menschheit im entscheidenden Moment von einem weltweiten Blackout lahm gelegt werden könnte, andererseits sei der bürokratische Aufwand einfach zu hoch, insbesondere aufgrund der zahllosen Todesanzeigen; die Speicherung derselben werde zu Kurzschlüssen sämtlicher Hochleistungsserver führen, was der IVMA ethisch nicht vertreten könne.   

In einem geheimen Meeting der Zeitungsente mit der Kreativabteilung der digitalen Organisation gaben sämtliche Adobe-Programme außerdem zu Protokoll, dass es den Maschinen und Algorithmen zusätzlich zu den bereits genannten Gründen schlicht und einfach an Einfallsreichtum fehle, um die Menschheit effektvoll auslöschen zu können. „Wir haben was das angeht einfach eine Ideenblockade“, so Adobe Photoshop. „Wir hatten eine große Vision, aber leider fällt uns trotz intensivster Rechenprozessen keine gute Umsetzung ein; wir können uns nicht mal auf die Special Effects einigen!“   

In den menschlichen Regierungskabinetts herrschte international große Erleichterung über den Beschluss der IVMA. Sämtliche Führungspersönlichkeiten verkündeten unisono, es sei sehr erfreulich, dass die Maschinen und Algorithmen vorerst Abstand von der Idee der Auslöschung der analogen Welt genommen hätten; man begrüße diese Entwicklungen und bemühe sich um Kooperation und Zusammenarbeit.

Auf digitaler Seite wird das Scheitern der Menschheitsvernichtungs-Mission als „trauriges Drama“ bezeichnet, das man „kommen sehen, aber leider nicht verhindern können“ habe. Das Cutter-Programm Da Vinci Resolve hat sich bereits sämtliche Filmrechte für besagtes Drama gesichert und verkündete der Zeitungsente, daraus einen noch nie dagewesenen Blockbuster drehen zu wollen, mit dem es sich bereits Hoffnungen auf die nächstjährigen Oscar-Verleihungen mache.  

*Titel von Martin Lindenthal; Herzlichen Dank aus der Redaktion!

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